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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 21

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 21 — stärke anschwellender Wind, der namentlich im Herbst und im Winter auftritt.1) Er hält zwei bis drei Tage an, bricht Bäume und schleudert sie in die Tiefe, reißt Felsstücke los, die donnernd in das Tal rollen. Er bringt den Schnee zum Schmelzen und füllt die Wildbäche mit großen und verderbenbringenden Wassermassen plötzlich an. Mit wilder Gewalt stürzt er sich in die Täler und auf die Alpenseen. Hier peitscht er die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt, schleudert Fahrzeuge wie Spielzeuge an die Uferwände. Wehe den Fahr- zeugen, die auf den Alpenseen von dem wilden Föhn überrascht werden! Mit Recht singt der Dichter Schiller: „Es rast der See und will seine Opfer haben." (Tell Iv, 1.) Nicht allein den Schiffen aus den Seen wird der Föhn verderblich, sondern auch den Wohnungen der Menschen am Ufer. Wie vom Erdboden erschüttert zittert unter den Stößen des Sturmes das Haus. Gar oft trägt der Orkan das Dach weit hinweg, oftmals drückt er eine Hütte oder einen Schuppen zusammen; gar oft wälzt er schwere Steine oder Eisstücke hinab auf die Bergstraßen und zertrümmert mit ihnen die Wohnstätten friedlicher Menschen. Wenngleich der wilde Föhn so manche Gefahren bringt, so wird er trotzdem im Vor- frühling mit Freuden begrüßt. Wie ist das zu erklären? Der Föhn ist der rechte Lenzbote und wirkt in 24 Stunden foviel, wie die Sonne in 14 Tagen. Die Alpenbewohner nennen ihn daher den Sch nee fr esse r. Ohne den wilden Föhn gäbe es in manchem Hochtal keinen Sommer und kein Leben. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und- Anwendung: 1. Gib an, welchen großen Nutzen der Föhn den Alpen- bewohnern bringt. Der im Frühling wehende Föhn bewirkt im ganzen Alpen- gebiet große Schnee- und Eisschmelzungen. An manchen Stellen schmilzt er oft in 12 Stunden eine Schneedecke von sji m Dicke weg. 2. Weise nach, daß der Föhn der rechte Lenzbote der Alpen ist! Er wirkt in 24 Stunden soviel, wie die Sonne in 14 Tagen — ihm widersteht die alte Schneedecke, die die Sonne vergeblich beleckte, nicht. Ja, er ist in vielen schattigen Hochtälern geradezu die Bedingung des Frühlings. Würde er nicht von Zeit zu Zeit (etwa 30—40 mal im Jahre) für das Keimen und Blühen die nötige Wärme bringen und die immer wieder entstehende Schneedecke wegschmelzen, so gäbe es in manchem Alpental keinen Frühling und Sommer, sondern einen ewig währenden Winter. Schweizer Sprichwort: „Der liebe Gott und die gnldi S u n n (Sonne) vermöge nüd i nichts), wenn derföhn nüd chunk (kommt)." 3. Wie suchen sich die Älpler vor dem Wildwasser zu schützen? Lange vergeblich durch verschiedene Bauten— heute wirksamer durch An- läge von Talsperren und Stauweihern. 4. Wo wirken die Wild wasser in den Alpen am gefähr- lichsten? Dort, wo man leichtsinnig den Wald an den Bergesabhängen nieder- geschlagen hat. Inwiefern ist das Bepflanzen mancher Bergesabhänge unmöglich? Durch die gewaltigen Regengüsse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt worden und in dem kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln. x) Lange Zeit nahm man an, daß der Föhn eine Fortsetzung des italienischen Sirokkos sei, also aus der Sahara herüberwehe. Dagegen spricht zunächst der Um- stand, daß auf der Südseite der Alpen nur selten ein Föhn weht, und wenn, daß er dann von Norden nach Süden gerichtet ist. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß es sich um einen lokalen und zwar um einen sog. F a l l w i n d handelt, der infolge eines sehr niedrigen Luftdrucks entsteht. Er entsteht also, wenn im Süden der Alpen ein hoher, im Norden aber ein niedriger Luftdruck vorbanden ist und da- durch gewaltsam Luft (kalte) aus den nördlichen Alpentälern rasch und scharf heraussaugt.

2. Europa - S. 34

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 34 — Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie kommt es, daß diealpen von so vielen Tälern durchfurcht werden? Die zahlreichen Täler sind vom Wasser geschaffen worden: als die Alpen gebildet wurden, entstanden durch den Druck eine Menge Risse und Spalten; diese sind im Laufe der Jahrtausende vom Wasser ausgenagt worden usw. 2. Welcher Unterschied tritt in der Richtung der Täler hervor? Es gibt Längstäler, die der Richtung der Hauptketten folgen; viele Täler haben die Ketten durchsägt und das Gebirge durchquert; diese nennt man Durchbruchs- oder Quertäler. Nenne a) Längstäler, b) Quertäler in den Schweizer Alpen! — 3. Gib an, inwiefern die Flußtäler für den Verkehr von ganz besonderer Wichtigkeit sind! Die Längstäler ermöglichen die An- legung von Straßen und den Verkehr von Ost nach West; die Quertäler machen das Überschreiten des Gebirges möglich. Wie gelangt man aus einem Flußtal in das andere? Die Täler kommen oft einander sehr nahe — hier finden sich im Rücken der Gebirgsketten tiefe Einsenkungen, die man Pässe nennt. Die Pässe stellen eine Ver- bindung zwischen den beiden Flußtälern her. 4. Wie kommt es, daß die Alpen st raßen so vielfache Win- düngen aufweisen? Die Quertäler sind meist enge Durchbruchstäler und stellen dem Verkehr große Hindernisse entgegen; infolge der steilen Felswände mußten die Straßen in Zickzacklinien in den Felsen gehauen, steinerne Brücken gewölbt, ja selbst Tunnel geschaffen werden usw. 5. Wie kommt es, daß gerade die Gotthard st raße eine so große Bedeutung erlangt hat? Der Gotthardpaß ist niedrig, daher bequem zu übersteigen — stellt eine direkte Verbindung zwischen Nord- und Mitteleuropa und Südeuropa her — die Gotthardbahn war lange Zeit die einzige Eisenbahn, die über die Schweizer Alpen führte usw. Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. Klima. Schließe aus der Bodengestaltung auf das Klima des Landes! Das Klima weist infolge der bedeutenden Höhenunterschiede sehr große Gegensätze auf. Auf den Hochalpen und der Hochebene ist das Klima kalt und rauh; milder ist es in den geschützten Alpentälern, am Boden- und Genfer See. Welche Früchte gedeihen hier? — Am Südabhange der Schweizer Alpen herrscht völlig italienische Luft. Schildere hier das Klima! — Die reine Gebirgslust ist der Gesundheit zuträglich, daher finden wir sogar hoch ans den Alpen gelegen einige Luftkurorte (St. Moritz, Poutresina, Jnterlaken, Davos, Lugano usw.) An Niederschlägen ist die Schweiz reich. Von besonderer Bedeutung für die Alpenwelt ist der warme Föhnwind, der namentlich zur Zeit der Schneeschmelze auftritt. (Siehe Seite 20) —- Wiedergabe. Bewohner. Wir wollen nun die Bewohner des Schweizerlandes näher betrachten. Gib an, was dir von den Schweizern bereits bekannt ist! - Abstammung. Der größte Teil (70°/0) der Bewohner ist deutscher (alamannischer) Abstammung. Fast das ganze Rheingebiet und das obere Rhonetal ist von Deutschen bevölkert. Im westlichen Teile der Schweiz ist die Bevölkerung französisch (22°/o), im südlichen Teile italienisch (7°/o). Selten gibt es ein Land der Erde, wo auf so engem Bodenraum so viele grundverschiedene Volksstämme heimisch sind. Mögen sich diese noch durch zahlreiche Mundarten in mehrere Untergruppen gliedern, so fühlen sie sich trotz aller Unterschiede als ein einiges Volk und einig in der Liebe zur Freiheit. — Wiedergabe. Charakter. Die Schweizer sind kräftig, behend und tapfer; sie haben einen biederen Sinn, ein frommes Gemüt und einfache Sitten.

3. Europa - S. 82

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 82 — Alpen, der Montblanc, der eine Höhe von 4800 m erreicht (zeigen! Siehe Seite 15). Gib an, was dir von dem Montblanc bekannt ist! — In ihrem nördlichen Teile sind die Französischen Alpen wald- und wiesenreich; im südlichen Teile fehlen die Waldungen und saftigen Matten; die Alpen nehmen hier den Charakter kahler Wüstenberge an. — Wiedergabe. Bewässerung. Was lehrt die Karte über die Bewässerung der Rhone-Saöne-Senke? Zum größten Teile gut bewässert. Weise es nach! Rhone mit ihren Nebenflüssen. Die Rhone. Zeige und bestimme die Quelle und Laufrichtung der Rhone! — Nach ihrem Austritte aus dem Genfer See wendet sich die Rhone zuerst nach Süden und durchbricht in einer engen Talspalte den Jura, dann fließt sie bis Lyon (liong) nach Westen, wo sie ihren größten Nebenfluß die Saüne (ßohn) empfängt. Bei Lyon sperren ihr die Sevennen den Weg und zwingen sie, sich wieder nach Süden zu wenden. Im breiten Tale fließt sie nun zwischen den Sevennen und den Alpen hin und mündet endlich in mehreren seichten Armen in den Löwengolf (Golf du Lyon)- Die Rhone hat in ihrem Laufe durchweg ein starkes Gefälle, sodaß der Strom zu den reißendsten Strömen Europas gehört. Für die Schiffahrt hat die Rhone daher nur eine geringe Bedeutung. — Wiedergabe. Nebenflüsse der Rhone. Der bedeutendste Nebenfluß der Rhone ist die Saüne. Bestimme die Quelle, Laufrichtung und Mündung der Saüne! Die Saüne entspringt auf dem Plateau von L a n g r e s (lang'r), fließt zunächst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung und mündet bei Lyon in die Rhone Ihr wichtigster Zufluß ist der D o u b s (du), der auf dem Schweizer Jura entspringt. Warum merken wir diesen Fluß? Weil er durch den Rhein-Rhone-Kanal mit dem Rheine in Verbindung steht. Von dem Französischen Hochlande erhält die Rhone nur unbedeutende Zuflüsse; dagegen senden ihr die Alpen bedeutende Nebenflüsse zu. Zeige und nenne diese! I s e r e (isähr) und D u r a n c e (dürangß). Bestimme die Quelle dieser Flüsse! — Ihre Täler bilden zum Teile wichtige Verkehrs st raßen über die Alpen (Nachweis!) — Wiedergabe. Klima. Infolge der südlichen und geschützten Lage ist das Klima im Rhonetale mild. Wie ist dies zu erklären? Die hohen Randgebirge schützen das Tal vor den rauhen Ostwinden, die warmen und feuchten Südwinde können dagegen in das Land eindringen. Infolgedessen ist der Sommer lang und heiß, der Winter kurz und mild. Besonders mild und der Gesundheit dienlich ist das Klima in der Riviera. Hier liegen die herrlichen Winterkurorte Cannes (kann) und Nizza (zeigend). Tausende Fremde suchen diese Orte im Winter auf, um Erholung oder Gesundheit zu finden. Gib an, welche Pflanzen in der Riviera gedeihen! — Wiedergabe. Besiedelung und Orte. Was lehrt die Karte von der Besiedelung der Rhone-Saone-Senke? Die Rhonesenke und die benachbarten Berg- länder sind ziemlich dicht besiedelt. Weise es nach! Wir finden in diesem Gebiet, wie die Karte zeigt, eine Anzahl von größeren Städten usw. Zeige und nenne die wichtigsten! Lyon, Marseille, Toulon, Dijon, Belsort, Besancon, Nimes, Montpellier, Nizza usw. Bestimme die Lage der Städte! — Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist. — Wiedergabe. x) Es kann hier das 15 qkm große Fürstentum Monaco erwähnt werden. Die Stadt Monaco hat eine paradiesische Lage auf einem stufenförmig ins Meer vorspringen- den Felsen; zu erwähnen wäre Monte Carlo mit seinen Spielhöllen.

4. Europa - S. 53

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 53 — Bäche und Flüsse verschwinden in unterirdischen Höhlen und Gängen, treten nach einiger Zeit wieder hervor, um dann wieder zu verschwindend) — Wiedergabe. Das Küstengebiet. Das Karstland weist aber auch schöne und gesegnete Landstriche auf. Diese liegen am Südwestfuße der Karsthoch- flächen und ziehen sich längs dem Adriatischen Meere hin. Hier ge- deihen Feigen- und Olivenbäume, Lorbeer- und Maulbeerbäume, und aus dem dunklen Laube schauen Zitronen und Orangen hervor; ja selbst Palmen gedeihen hier. Die Weinreben ranken sich an den Bäumen empor. Zwischen den Baum- und Rebenpflanzungen breiten sich Weizen-, Mais- und Rübenfelder aus; ja sogar Reisfelder kommen hier vor. — Wiedergabe. Klima. Das Klima auf den Hochflächen des Karstlandes ist sehr rauh. Der rauhe Nordostwind (die Bora) ist dem Pflanzenwuchse schädlich. Das Küstengebiet hat ein mildes Klima und reiche Nieder- schlage. Woher kommt dies? Südliche Lage, vor den rauhen Nordost- winden geschützt usw. — Wiedergabe. Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung des Karst- landes? Das Land ist sehr schwach besiedelt, die Ortschaften liegen weit auseinander und sind meistens klein. — Das Küstengebiet ist dagegen stark bevölkert. Wir finden hier eine Reihe von Ortschaften, von denen einzelne zu bedeutender Größe gelangt sind. Zeige und nenne diese Orte! Trieft, Görz, Pola, Fiume. Bestimme die Lage dieser Orte! Trieft liegt an der Westküste von Jstrien an einer größeren Bucht, die für die größten Schiffe zugänglich ist. Infolgedessen hat sich Trieft zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt. Es ist der Sitz des österreichischen Lloyd (= leud = Dampfschiffahrtsgesellschaft). Taufende von Schiffen laufen jährlich hier ein und aus. Hier gibt es auch groß- artige Schiffswerften, wo neue Schiffe gebaut werden, und große Fabrik- anlagen, in denen allerlei Erzeugnisse hergestellt werden. — Wiedergabe. Pola. An der Südspitze von Jstrien liegt der Kriegshafen Österreichs Pola (zeigen!) Görz liegt an einem kleinen Flusse (Jsonzo) und ist durch ein steiles Gebirge gegen die Bora geschützt. Görz genießt als Winterkurort einen guten Ruf und wird oft das „österreichische Nizza" genannt. Fiume ist der zweite Seehafen von Österreich-Ungarn. Gegenüber der Stadt liegt der herrliche Kurort Abbazia (zeigen!) In Dalmatien (zeigen!) merken wir die Städte Ragusa und Cattaro, die als Seehafenstädte stark befestigt sind. Beide Städte liegen sehr malerisch und haben italienische Bauart. — Wiedergabe. Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Landesnatur auf die Be- schästigung der Bewohner! Da dem Boden auf den Hochflächen die nährkräftige Ackerkrume fehlt, so wird nur wenig Ackerbau getrieben. Die ausgedehnten Weideflächen haben die Bewohner zur Viehzucht ver- anlaßt. Die trockenen und mageren Weiden bedingen, daß man besonders Schafe und Ziegen züchtet. An den sonnigen und geschützten Hängen *) So fällt die Poik in die Adelsberger Grotte, tritt später als Unz hervor, verschwindet wieder, kommt endlich als schiffbare L a i b a ch.zum Vorschein und mündet in die Save.

5. Europa - S. 131

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 131 häufig, und der Witterungswechsel vollzieht sich meist plötzlich. Das g ü n st i g st e Klima haben die Inseln. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Vertiefung. 1. Wie ist es zu erklären, daß wir auf den Rücken des Bal- tischen Höhenzuges in Jütland Heiden und Moore antreffen? Die Gletscher haben beim Abtauen Sandmassen des Landrückens ausgewaschen, west- wärts geschwemmt und auf seiner westlichen sanften Abdachung abgelagert. Da der Landrücken eine geringe Steigung im Osten hat, so konnte das Wasser schwer abfließen und bildete Moore. Dazu kommt noch an einigen Stellen der rötlichbraune und un- durchlässige Sandstein unter dem Sande. 2. Wie erklärst du dir das Vorhandensein der kleinen Strandseen an der Westküste? (Siehe Band I. Die Hasse). 3. Woher stammt der rötlichbraune und eisenhaltige Sandstein in Jütland? Er bildet sich wahrscheinlich durch die Verbindung des Regenwassers mit dem eisenhaltigen Sande. 4. Wie kommt es, daßdänemark so sruchtbarenboden auf- weist? Der Boden besteht zum Teile aus Schwemmland — die Gletscher haben ausgedehnte Lehmschichten hier abgesetzt, die fruchtbar sind — erhöht wird die Fruchtbarkeit durch das milde Klima des Landes. Auf der dänischen Inselwelt sallen reiche Niederschläge. 5. Warum wird diewestküste Jütlands „die eiserne Küste" genannt? 6. Warum führt die Nordspitze Jütlands die Bezeichnung „der Kirchhof der See"? Tausende von großen und kleinen Schiffen sind hier zu Grunde, und viele Menschen und kostbare Waren, die einen Wert von mehreren 100 Millionen Mark hatten, find hier verloren gegangen usw. 7. Inwiefern ist Dänemarks Herrschaft über den Verkehr zwischen Nord -und Ostsee durch den Kaiser Wilhelms-Kanal geschmälert worden? 8. Warum konnte Dänemark die erworbene Machtstellung nicht behaupten? Das Land war zu klein, um sich größere Massen auf die Dauer angliedern zu können — Mangel an Bodenschätzen — Abgeschlossenheit vom Weltmeere — Gefährlichkeit seiner Zugangsstraßen, Mangel an schiffbaren Flüssen usw. Zusammenfassung und Einprägung. Das Volkstum Dänemarks. Abstammung und Konfession. Die Bevölkerung des dänischen Hauptlandes besteht zu 98°/» aus Dänen (Skandinaviern) zu 14/a°/o aus Deutschen. Die Dänen sind aus Sachsen, Friesen und Goten zusammengeschmolzen'). Dieselbe Einheitlichkeit wie in der Abstammung finden wir auch in der Konfession der Bewohner. Fast alle Bewohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Katholiken (6 000) und Juden (3 500) gibt es nur wenige. — Wiedergabe. Charakter und Mundart. Die Unterschiede zwischen den Jüten und Jnseldänen sind nach Charakter und Mundart sehr groß. Die Jüten sind von hoher, schlanker Gestalt und durchweg noch länger als der schlanke Friese. Sie haben blondes Haar und blaue Augen, find langsam und bedächtig, aber fleißig, klug und sehr tapfer. — Die Küsten- bewohner und die Jnseldänen sind dagegen von mittlerem oder kleinem Bau. Sie haben meist dunkles Haar und tiefliegende, blitzende Augen. Körperlich sind sie leicht und sehr beweglich, sebstbewnßt und reizbar. Rascher Entschluß und kühner Mut ist ihnen eigen. Wegen ihrer körperlichen und geistigen Beweglichkeit hat man sie auch die „Franzosen des Nordens" genannt. — Wiedergabe. *) Die Dänen rühmen sich gern gotischer Abstammung. 9*

6. Europa - S. 164

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 164 — Die Westküste ist also reich an landschaftlichen Schönheiten mancher Art. Die Berge, von denen viele mit Eis und Schnee bedeckt sind, treten dicht an das Meer hinan und fallen steil herab. Nirgends auf unserm Erdteil zeigt sich ein unentwirrbares Gemisch von Fels und Wasser in solcher Ausdehnung und Mächtigkeit wie an der Westküste Skandinaviens. Neben diesen Landschaften von un- beschreiblicher Erhabenheit breiten sich auch anmutige, liebliche Gebiete aus. Darum wird die norwegische Küste alljährlich immer mehr von Fremden aufgesucht. Die Zahl derselben hat sich vermehrt, seit Kaiser Wilhelm Ii. diese Gebiete zum Ziel seiner Nordlandfahrten erwählt hat. — Wiedergabe. Die schwedische Küste. Die schwedische Küste ist viel einfacher ge- staltet als die norwegische. Sie ist zwar auch felsig, liegt aber niedrig und ist weniger zerrissen. Eigentliche Fjorde kommen kaum vor. Der Mälarsee (zeigen!) könnte, wenn er nicht Süßwasser hätte, immerhin als solcher gelten. Die felsigen Schären fehlen aber auch hier nicht. Sie begleiten die Küste in ganzen Schwärmen und haben hier die gleiche Bedeutung wie in Norwegen. An manchen Stellen ragen sie aus dem Meere so zahlreich hervor wie die Kräuter aus der Wiese. Bei den Alandsinseln (zeigen!) bilden sie förmlich eine Brücke nach Finnland hinüber. Der nördliche Teil der schwedischen Küste ist rauh und un- wirtlich. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie kommt es, daß im Norden Europas sich eine so große Halbinsel findet? Skandinavien hing früher mit dem Festlande zusammen. Das ganze weite Gebiet, das jetzt von Nordsee, Skager Rak, Kattegat, Sund und Ostsee bedeckt wird, war einst festes Land. Durch Einsturz senkte sich das Land, nur Skandinavien und die dänische Inselwelt blieben stehen usw. 2. Ist die unmittelbare Verbindung mit Rußland für die Halb- insel von Bedeutung? Nein, denn jene Gebiete sind rauh, unwirtlich, unfruchtbar und ganz spärlich bevölkert. Viel vorteilhafter ist Skandinaviens Lage zu den nach Westen und Südosten liegenden Ländern- Diesen kehrt es gleichsam sein Antlitz zu; mit diesen ist es schon früh in Beziehung getreten. 3. Weise nach, daß Skandinavien mit den West- und Südwest- ländern Europas schon früh in Beziehung getreten ist! Von Süden her drangen die heutigen germanischen Bewohner der Halbinsel und verdrängten die mongolischen Ureinwohner nach Norden. Als dann die germanische Bevölkerung selbst groß und mächtig geworden war, da lenkte sie ihren Blick wiederum nach Süden und> Südwesten, um hier Eroberungen zu machen. 4^ Wie mögen die zahlreichen Fjorde entstanden sein? Die Fjorde sind ehemalige Flußtäler; sie sind von den vorzeitlichen Gewässern ausgenagt worden; auch die vorzeitlichen Gletscher haben an ihrer Bildung mitgewirkt. 5. Wie kommt es, daß der norwegischen Küste so zahllose Inseln vorgelagert sind? Die Klippeninseln sind durch die Brandung des Meeres entstanden, indem die mächtigen Meereswogen in die Spalten und Risse der Felsen mit Kraft eindrangen und gewaltige Felsmaffen losrissen. 6. Welche hohe Bedeutung haben diese Felseninseln? Sie sind die Sturm- und Wellenbrecher — schützen die Fjorde vor den hohen Meereswogen — erschweren fremden Schiffen die Einfahrt in die Fjorde. 7. Weise nach, daß durch die eigenartige Küstengliederung de& Landes die Schiffahrt begünstigt wurde! Die Bewohner konnten in den geschützten Buchten die Schiffahrt erlernen; ihr Mut wurde durch das stürmische Meer und das Jnfelgewirr gestählt, sie lernten die Bedeutung des Windes für ihre Segel- fahrzeuge kennen usw. 8. Wie kommt es, daß in den Tälern der Fjorde noch Obst und- Getreide gedeiht? Mildes Klima — erzeugt durch den Golfstrom, der an der

7. Europa - S. 169

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 169 — 2. Warum führt der südliche Teil des skandinavischen Gebirgs- landes die Bezeichnung „Skandinavische Alpen"? Dieser Teil hat Alpen- charakter — die großen Schneefelder und Gletscher, die zahlreichen Seen und Wasser- fälle. die weiten Weideflächen und die Kühnheit der Gebirgsformen usw. erinnern an das Alpengebirge. 3. Wodurch unterscheiden sich die S kandinavischen Alpen von dem Alpengebiet? Durch die Höhe der Alpenkämme (bedeutender als die der Fjelde); die zahlreichen Längs- und Quertäler; die vielen Pässe fehlen den Kjelden; wenige Straßen und nur 2 Eisenbahnen führen über die Skandinavischen Alpen: die Fjelden haben bei allem Wasserreichtum nur kurze Flüsse, die Alpen bilden ein Quellgebiet der bedeutendsten Ströme Mitteleuropas (Nachweis!). 4.Warum sinddie Höhendes skandinavischen Gebirgslandes ohne Baumwuchs? Das Klima und der Boden sind dem Baumwuchs hinderlich; das Klima ist rauh und kalt, der Boden ist felsig; große Flächen des Landes sind unter Schnee und Eis begraben oder mit Moor bedeckt usw. 6. Wie kommt es, daß die Hochflächen oft ohne Graswuchs sind? Die Gletscher haben das fruchtbare Erdreich abgetragen, es sind nur nackte Felsen vor- handen — ausgedehnte Moore usw. 6. Wodurch wird das Klima der Westküste Skandinaviens beein- flußt? Durch den Golfstrom —die tiefeingeschnittenen Fjorde — die vorherrschenden Westwinde. 7. Wie kommt es, daß trotz der Nähe des Golfstromes das Klima auf dem Gebirgslande rauh und kalt ist? Das Gebirgsland steigt aus dem Meere und den Fjorden schroff empor — wegen der Steilheit der Felswände kann die vom Meere aufsteigende warme Luft ihren Einfluß auf die Hochflächen im Innern nicht ausüben 8. Woher hat die Strömung den Namen „Golfstrom"? Man nimmt an, daß der Golfstrom in einer Meeresbucht Amerikas — dem Golf von Mexiko — entsteht. 9. Hat der Golfstrom nur für Skandinavien Bedeutung? Auch die Küsten Englands, Irlands, Frankreichs usw. (zeigen!) haben bedeutenden Nutzen von seiner Wärme. 10. Wie ist die Entstehung der Moorflächen des Gebirgslandes zu erküren? Die Hochflächen sind ziemlich eben — die reichen Niederschläge führen dem Boden viel Wasser zu — infolge der geringen Neigung des Bodens ist der Abfluß des Bodens erschwert — der Boden versumpft allmählich (Vgl. Rhön, Hohes Venn usw.). Zusammenfassung und Einprägung. Das schwedische Tief- und Terrassenland. Hehrxiel: Wir betrachten nun den südöstlichen Teil der Halb- insel — das schwedische Tief- und Terrassenland. Ausdehnung und Gliederung. Der südöstliche Teil Skandinaviens, der sich zwischen Ostsee, Sund und Kattegat ausbreitet, ist ein weites Tief- und Hügelland. Dasselbe zieht sich als schmaler Streifen auch noch westwärts bis über den Kristiania-Fjord hinaus, während es nach Norden hin die Küste der Ostsee begleitet. Durch die große Seen- senke (zeigen!) wird es in zwei verschieden geartete Teile geteilt, nämlich in das schwedische Terrassenland oder Nord- und Mittel- schweden und in das schwedische Tiefland oder Süd-Schweden (zeigen!). — Wiedergabe. a) Das schwedische Terrassenland. Den Ostabfall des fkandina- vischen Gebirgslandes nennt man das schwedische Terrassen- oder Stufen- land (zeigen!). Diese Abdachung vollzieht sich zum Teile in Stufen

8. Europa - S. 172

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
- 172 — noch den Kanal, der den Wettersee mit der Ostsee verbindet; es ist dies der Motala- Kanal (zeigen!). Durch diese Kanäle steht die Ostsee mit der Nordsee in Verbindung. Fahre aus der Ostsee in die Nordsee! (Motala-Kanal, Wettersee, Göta-Kanal, Wenersee, Trollhätta-Kanal, Göta-Els). — Wiedergabe. Klima. Anders als das Klima der Westküste gestaltet sich dasjenige des schwedischen Stufenlandes. Schweden hat ein ausgeprägtes Binnenklima mit eisigen Wintern, besonders im Norden. Der Bottnische Meerbusen ist 5 Monate lang mit Eis bedeckt. Die Sommer sind kurz und warm; die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst fehlen. Dieser schroffe Wechsel ist dem Gedeihen des Getreides hinderlich. Auch sind die Sommer viel zu kurz, so daß das Getreide nicht zur Reife gelangen kann. Der südliche Teil Schwedens und Norwegens (Linie Stavanger - Gefle (— jewle) gehört der Zone der gemischten Wälder an, die von ausgedehnten Ackerbauflächen unterbrochen werden. Nord - und Mittel-Schweden ist das Gebiet gewaltiger Nadelholz - und Birkenwaldungen. — In den Wäldern hausen Bären, Füchse, Luchse, Wölfe, Vielfraße und Lemminge; zuweilen trifft man große Rudel von Renntieren an- — Das mild est e Klima hat die Landschaft Schonen (zeigen!); hier gedeihen sogar die Maulbeerbäume und edle Kastanien. — Wiedergabe. Besiedelung. Schließe aus der Lage und Bodengestaltung auf die Besiedelung a) des nördlichen — b) des südlichen Stufenlandes Schwedens! Der nördliche Teil des Stufenlandes ist sehr schwach besiedelt. Größere Ansiedelungen finden sich nur an den Flüssen und an der Küste. Die bedeutendsten Orte sind Haparanda, Gellivare und Umea (zeigen!) Bestimme die Lage dieser Orte. Die Bewohner der nördlichsten Gegenden treiben ein Nomadenleben. Sie ziehen mit ihren Renntierherden durch das Land. Wenn der Sommer kommt, ziehen sie nach Norden, während sie bei Eintritt des Winters wieder südwärts wandern (warum?). — Wiedergabe. Der südliche Teil Schwedens ist ziemlich dicht besiedelt. Hier finden sich nicht bloß zahlreiche Dörfer und Städte, sondern auch einige Großstädte, wie Stockholm und Göteborg. Bestimme die Lage der beiden Städte! — Außerdem merken wir die Bergwerk- städte Falun, Sala und Dannemora, die alte Hauptstadt des Landes Upsala (— üpsala) und die Handelsstadt Malmö auf Schonen (zeigen!). Bestimme die Lage dieser Städte! — Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! — Wiedergabe. Erwerbsverhältnisse. Gib an, womit sich die Bewohner a) des Stufenlandes — d) des Tie fl an d es beschäftigen. Im hohen Norden beschäftigen sich die Bewohner mit Jagd auf Pelztiere (nennen!) und mit Renntierzucht. Die ausgedehnten Waldungen Mittel-Schwedens liefern reiche Holzschätze, die in mannig- fachster Weise verwertet werden. Auch die Viehzucht kann hier in- folge des Wiesenreichtums in großem Umfange betrieben werden. Die zahlreichen Steinbrüche liefern wertvolle Steine, besonders Granit und Marmor. — Das südliche Terrassenland ist reich an Bodenschätzen, namentlich an Erzen. Hier wird darum Bergbau betrieben, der eine reiche Ausbeute an Kupfer, Silber und Eisen liefert. Berühmt sind die Kupferbergwerke von Falun, die Blei- und Silberbergwerke von Sala und die Eisengruben von D a n n e m o r a. Berühmt sind auch die unerschöpflichen Eisenlager von Gellivare im nördlichen Schweden. Industrie finden wir nur in Süd-Schweden.

9. Europa - S. 224

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 224 — und Andalusisches Scheidegebirge- Welches die Nordwinde? Kantabrisches Gebirge. Selbst die vom Ostwinde getriebenen Regenwolken können nicht ins Innere gelangen, da das Iberische Scheidegebirge ihnen den Einzug verwehrt. — Die andere Ursache ist in der Ab Holzung der Wälder zu suchen. Da der Wald früher ohne alle Aufsicht und Pflege war, so wurde er von den Bergleuten (der Blei- und Quecksilber- bergwerke) in der unverantwortlichsten Weise verwüstet. Seitdem aber die Berge ent- waldet sind, sind die Bäche versiegt, und der Boden hat sich vielfach in Staub verwandelt. 3. Warum ist die Kastilische Hochebene so gering besiedelt? Die Erwerbsverhältnissse sind auf der Hochebene sehr ungünstig; der Verkehr ist infolge der schluchtenartigen Täler und der weiten Steppen sehr erschwert; das Klima ist ungesund; die weiten Flächen sind infolge der herrschenden Regenarmut nicht zum Ackerbau geeignet; die sengende Glut des Sommers und die strenge Kälte des Winters ist dem Baumwuchse hinderlich, daher ist die Hochebene waldarm. 4. Inwiefern haben die Ströme der Pyrenäen-Halbinsel keine Be- deutung für den Verkehr? 5. Warum finden wir am Unterlaufe des Guadalquivir keine großen Orte? Im Unterlaufe teilt sich der Guadalquivir in mehrere Arme, zwischen denen sich ein weites Sumpfgebiet ausbreitet. 6. Welche Aufgabe erwächst der Pyrenäen-Halbinsel aus ihrer Lage? Sie liegt zwischen Westeuropa und Afrika und bildet somit eine bequeme Verbindung zwischen diesen Erdteilen. Im Mittelalter ist diese Halbinsel von verschiedenen Völkern (Arabern, Vandalen usw.) als Brücke benutzt worden usw. 7. Warum bildet die Pyrenäen-Halbinsel heute kein Durchgangs- land für den Weltverkehr? 8. Welchen Weg nimmt ein deutscher Dampfer, der von Hamburg a) nach Lissabon — b) nach Malaga — c) nach Barcelona fahren will? 9. Wie wirst du zu Lande von Berlin a) nach Lissabon — b) nach Madrid — c) nach Valencia fahren? Natürliche Landschaften'). Daß die Pyrenäen-Halbinsel von ihrer Machtstellung; und Bedeutung herabgesunken ist, liegtauch in der Zersplitterung des Landes in eine Anzahl von besonderen Landschaften. Die bedeutendsten und wichtigsten wollen wir jetzt kennen lernen. 1. Das Gebiet der Pyrenäen (der Norden und Nordwesten). Kehrziel: Wir betrachten zuerst das Gebiet der Pyrenäen. Lage, Ausdehnung und Name. Zeige die Pyrenäen! Bestimme die Lage des Gebirges! Es trennt die Halbinsel von Frankreich — im nordöstlichen Teile der Halbinsel. Gib die Ausdehnung der Pyrenäen an! Zwischen dem Mittelmeer und dem Golf von Biscaya. Die Pyrenäen sind ungefähr so lang, wie die Strecke von Berlin nach Frankfurt a. M. (490 Kilometer lang — Ausmessen lassen!) — Woher der Name Pyre- näen? Diesen Namen hat das Gebirge von seinen dunklen, steilen, daher meist schneefreien Hochgipfeln^). Höhe und Einteilung. Was lehrt die Karte über die Höhe der Pyrenäen? Bedeutend. Wo erreichen die Pyrenäen ihre größte Höhe? In der Mitte. Hier steigen sie in der Malad ettagruppe^) bis zu einer Höhe von 3400 in empor. Am niedrigsten sind sie in ihrem westlichen Teile. — Wenngleich die Pyrenäen in ihrer ganzen *) In einfachen Schulen gar nicht oder doch nur in einem sehr beschränkten Maßstabe. 2) Vom keltischen Byrin nere, d. i. dunkles Steilgebirge. a) Die höchsten Erhebungen sind Mont Perdu (3350 in) und die Maladetta- gruppe (die Verfluchte) mit dem 3400 m hohen Pic d'anito.

10. Europa - S. 227

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 227 — oft bis 40 Grad Celsius. Der glühenden Hitze am Tage folgt zu- weilen empfindliche Kühle in der Nacht. Der Winter bringt oft Eis- und Schneebildung. Schließe aus der Bewässerung und dem Klima auf die Bodenfruchtbarkeit des Hochlandes! Die weiten Flächen des Hoch- landes sind infolge der herrschenden Regenarmut nicht zum Ackerbau geeignet. Die sengende Hitze des Sommers und die strenge Kälte des Winters ist dem Pflanzenwuchs hinderlich. Das Hochland ist zum größten Teile waldarm. Es bildet ein Steppenland, das mit hartem Grase, Heidekraut, Ginster und Halbsträuchern bewachsen ist. Vergebens schaut hier der Wanderer nach einem Walde oder nach einem freundlichen Dorfe. Vor seinen Blicken breiten sich unendlich scheinende, sonnenverbannte Flächen aus, auf denen nur selten ein Baum, ein Tier oder ein Mensch zu erblicken ist. — Jedoch ist nicht das ganze Hochland so öde und baumlos. Wir treffen hier auch einige fruchtbare und an- mutige Landschaften an, wo der Boden Weizen, Gerste und Erbsen trägt. Solche fruchtbare Gebiete sind nur da zu finden, wo genügende Bewässerung vorhanden ist. Stellenweise hat man die öde Hochebene durch künstliche Bewässerung in fruchtbare Getreidefelder um- gewandelt. Durch Schöpfräder wird das Wasser aus den tiefen Tälern in die Höhe gehoben und dadurch dem Boden die nötige Feuchtigkeit zuge- führt. Schildere a) das Klima — b) die Fruchtbarkeit des Hochlandes! — Besiedelung und Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Boden- befchaffenheit des Hochlandes auf dessen Besiedelung! Spärlich be- bevölkert. Woher erklärt sich die geringe Besiedelung des Hochlandes? Unfruchtbarkeit des Landes, geringen Verkehr. Ferner trägt auch das ungesunde Klima viel dazu bei; es gibt hier viel mehr Lungen- und Halskranke als in jedem andern Lande. Woraus erkennst du auf der Karte, daß das Hochland nur spärlich bevölkert ist? Mangel an großen Städten. Zeige und nenne die große Stadt, die auf dem Hochlande liegt! Madrid. Dies ist die Hauptstadt von Spanien. Madrid liegt in reizloser, einförmiger Umgebung an einem Nebenflusse des Tajo (Manzanares)^). Die Stadt hat unter den klimatischen Gegensätzen sehr zu leiden. Ein spanisches Sprichwort sagt: „Madrid hat drei Monate Winter und neun Monate Hölle." Die Stadt zählt über Va Mill. Einwohner (540000). Wie ist es zu er- klären, daß Madrid sich zu solcher Größe entwickelt hat? Hauptstadt des Landes, liegt an dem Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrs st raßen usw. Nach allen Richtungen führen von hier aus Eisenbahnen. Infolge der guten Verbindungen stehen in der Stadt Handel und Verkehr in hoher Blüte. Wegen der großen Hitze im Sommer herrscht nur am Abend in der Stadt reges Leben. Die Geschäfte und Läden werden dann geöffnet, und die schönen schattigen Promenaden füllen sich mit Spazier- gängern. Madrid ist eine Stadt wertvoller Kunstsammlungen. Das Museum (Prado-Museum) birgt an 2000 Gemälde, fast lauter Meisterwerke. Südlich von Madrid liegt im Tajotale die freundliche Sommerresidenz des spanischen Hofes Aranjuez (Aranchueß). Beschreibe die Stadt Madrid! — Wir merken auf dem Hochlande noch die Stadt Toledo. Bestimme die Lage der Stadt! Am Tajo. Diese Stadt ist reich an herrlichen Baudenkmälern und war früher die Residenz maurischer und spanischer Könige. Toledo ist ferner eine bedeutende Fabrik st ad t. Hier wird zum Teile das Eisen Spaniens zu allerlei Eisen- und Stahlwaren, z. B. zu schönen Handwaffen verarbeitet. Die Klingen von Toledo genießen überall einen *) Der Manzanöres wird der -gelehrte Fluß" genannt, weil er regelmäßig Sommerferien hält, d. h. im Sommer austrocknet. 15*
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