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stärke anschwellender Wind, der namentlich im Herbst und im Winter
auftritt.1) Er hält zwei bis drei Tage an, bricht Bäume und schleudert
sie in die Tiefe, reißt Felsstücke los, die donnernd in das Tal rollen.
Er bringt den Schnee zum Schmelzen und füllt die Wildbäche mit
großen und verderbenbringenden Wassermassen plötzlich an. Mit wilder
Gewalt stürzt er sich in die Täler und auf die Alpenseen. Hier peitscht
er die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt,
schleudert Fahrzeuge wie Spielzeuge an die Uferwände. Wehe den Fahr-
zeugen, die auf den Alpenseen von dem wilden Föhn überrascht werden!
Mit Recht singt der Dichter Schiller: „Es rast der See und will seine
Opfer haben." (Tell Iv, 1.) Nicht allein den Schiffen aus den Seen
wird der Föhn verderblich, sondern auch den Wohnungen der Menschen
am Ufer. Wie vom Erdboden erschüttert zittert unter den Stößen des
Sturmes das Haus. Gar oft trägt der Orkan das Dach weit hinweg,
oftmals drückt er eine Hütte oder einen Schuppen zusammen; gar oft
wälzt er schwere Steine oder Eisstücke hinab auf die Bergstraßen und
zertrümmert mit ihnen die Wohnstätten friedlicher Menschen. Wenngleich
der wilde Föhn so manche Gefahren bringt, so wird er trotzdem im Vor-
frühling mit Freuden begrüßt. Wie ist das zu erklären? Der Föhn ist
der rechte Lenzbote und wirkt in 24 Stunden foviel, wie die Sonne in
14 Tagen. Die Alpenbewohner nennen ihn daher den Sch nee fr esse r.
Ohne den wilden Föhn gäbe es in manchem Hochtal keinen Sommer
und kein Leben. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und- Anwendung:
1. Gib an, welchen großen Nutzen der Föhn den Alpen-
bewohnern bringt. Der im Frühling wehende Föhn bewirkt im ganzen Alpen-
gebiet große Schnee- und Eisschmelzungen. An manchen Stellen schmilzt er oft in
12 Stunden eine Schneedecke von sji m Dicke weg.
2. Weise nach, daß der Föhn der rechte Lenzbote der
Alpen ist! Er wirkt in 24 Stunden soviel, wie die Sonne in 14 Tagen — ihm
widersteht die alte Schneedecke, die die Sonne vergeblich beleckte, nicht. Ja, er ist in
vielen schattigen Hochtälern geradezu die Bedingung des Frühlings. Würde er nicht
von Zeit zu Zeit (etwa 30—40 mal im Jahre) für das Keimen und Blühen die
nötige Wärme bringen und die immer wieder entstehende Schneedecke wegschmelzen, so
gäbe es in manchem Alpental keinen Frühling und Sommer, sondern einen ewig
währenden Winter. Schweizer Sprichwort: „Der liebe Gott und die gnldi
S u n n (Sonne) vermöge nüd i nichts), wenn derföhn nüd chunk (kommt)."
3. Wie suchen sich die Älpler vor dem Wildwasser zu
schützen? Lange vergeblich durch verschiedene Bauten— heute wirksamer durch An-
läge von Talsperren und Stauweihern.
4. Wo wirken die Wild wasser in den Alpen am gefähr-
lichsten? Dort, wo man leichtsinnig den Wald an den Bergesabhängen nieder-
geschlagen hat. Inwiefern ist das Bepflanzen mancher Bergesabhänge unmöglich?
Durch die gewaltigen Regengüsse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt worden und
in dem kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln.
x) Lange Zeit nahm man an, daß der Föhn eine Fortsetzung des italienischen
Sirokkos sei, also aus der Sahara herüberwehe. Dagegen spricht zunächst der Um-
stand, daß auf der Südseite der Alpen nur selten ein Föhn weht, und wenn, daß er
dann von Norden nach Süden gerichtet ist. Neuere Untersuchungen haben ergeben,
daß es sich um einen lokalen und zwar um einen sog. F a l l w i n d handelt, der
infolge eines sehr niedrigen Luftdrucks entsteht. Er entsteht also, wenn im Süden
der Alpen ein hoher, im Norden aber ein niedriger Luftdruck vorbanden ist und da-
durch gewaltsam Luft (kalte) aus den nördlichen Alpentälern rasch und scharf heraussaugt.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 34 —
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie kommt es, daß diealpen von so vielen Tälern durchfurcht
werden? Die zahlreichen Täler sind vom Wasser geschaffen worden: als die Alpen
gebildet wurden, entstanden durch den Druck eine Menge Risse und Spalten; diese sind
im Laufe der Jahrtausende vom Wasser ausgenagt worden usw.
2. Welcher Unterschied tritt in der Richtung der Täler
hervor? Es gibt Längstäler, die der Richtung der Hauptketten folgen; viele Täler
haben die Ketten durchsägt und das Gebirge durchquert; diese nennt man Durchbruchs-
oder Quertäler. Nenne a) Längstäler, b) Quertäler in den Schweizer Alpen! —
3. Gib an, inwiefern die Flußtäler für den Verkehr von
ganz besonderer Wichtigkeit sind! Die Längstäler ermöglichen die An-
legung von Straßen und den Verkehr von Ost nach West; die Quertäler machen das
Überschreiten des Gebirges möglich. Wie gelangt man aus einem Flußtal in das
andere? Die Täler kommen oft einander sehr nahe — hier finden sich im Rücken der
Gebirgsketten tiefe Einsenkungen, die man Pässe nennt. Die Pässe stellen eine Ver-
bindung zwischen den beiden Flußtälern her.
4. Wie kommt es, daß die Alpen st raßen so vielfache Win-
düngen aufweisen? Die Quertäler sind meist enge Durchbruchstäler und stellen
dem Verkehr große Hindernisse entgegen; infolge der steilen Felswände mußten die
Straßen in Zickzacklinien in den Felsen gehauen, steinerne Brücken gewölbt, ja selbst
Tunnel geschaffen werden usw.
5. Wie kommt es, daß gerade die Gotthard st raße eine so
große Bedeutung erlangt hat? Der Gotthardpaß ist niedrig, daher bequem
zu übersteigen — stellt eine direkte Verbindung zwischen Nord- und Mitteleuropa und
Südeuropa her — die Gotthardbahn war lange Zeit die einzige Eisenbahn, die über
die Schweizer Alpen führte usw.
Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht.
Klima. Schließe aus der Bodengestaltung auf das Klima des
Landes! Das Klima weist infolge der bedeutenden Höhenunterschiede
sehr große Gegensätze auf. Auf den Hochalpen und der Hochebene ist
das Klima kalt und rauh; milder ist es in den geschützten Alpentälern,
am Boden- und Genfer See. Welche Früchte gedeihen hier? — Am
Südabhange der Schweizer Alpen herrscht völlig italienische Luft.
Schildere hier das Klima! — Die reine Gebirgslust ist der Gesundheit
zuträglich, daher finden wir sogar hoch ans den Alpen gelegen einige
Luftkurorte (St. Moritz, Poutresina, Jnterlaken, Davos, Lugano usw.)
An Niederschlägen ist die Schweiz reich. Von besonderer Bedeutung für
die Alpenwelt ist der warme Föhnwind, der namentlich zur Zeit der
Schneeschmelze auftritt. (Siehe Seite 20) —- Wiedergabe.
Bewohner. Wir wollen nun die Bewohner des Schweizerlandes
näher betrachten. Gib an, was dir von den Schweizern bereits bekannt
ist! -
Abstammung. Der größte Teil (70°/0) der Bewohner ist deutscher
(alamannischer) Abstammung. Fast das ganze Rheingebiet und das obere
Rhonetal ist von Deutschen bevölkert. Im westlichen Teile der Schweiz ist
die Bevölkerung französisch (22°/o), im südlichen Teile italienisch (7°/o).
Selten gibt es ein Land der Erde, wo auf so engem Bodenraum so viele
grundverschiedene Volksstämme heimisch sind. Mögen sich diese noch durch
zahlreiche Mundarten in mehrere Untergruppen gliedern, so fühlen sie
sich trotz aller Unterschiede als ein einiges Volk und einig in der Liebe
zur Freiheit. — Wiedergabe.
Charakter. Die Schweizer sind kräftig, behend und tapfer; sie
haben einen biederen Sinn, ein frommes Gemüt und einfache Sitten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 82 —
Alpen, der Montblanc, der eine Höhe von 4800 m erreicht (zeigen!
Siehe Seite 15). Gib an, was dir von dem Montblanc bekannt ist!
— In ihrem nördlichen Teile sind die Französischen Alpen wald- und
wiesenreich; im südlichen Teile fehlen die Waldungen und saftigen
Matten; die Alpen nehmen hier den Charakter kahler Wüstenberge an. —
Wiedergabe.
Bewässerung. Was lehrt die Karte über die Bewässerung der
Rhone-Saöne-Senke? Zum größten Teile gut bewässert. Weise es nach!
Rhone mit ihren Nebenflüssen.
Die Rhone. Zeige und bestimme die Quelle und Laufrichtung der Rhone! —
Nach ihrem Austritte aus dem Genfer See wendet sich die Rhone zuerst nach Süden
und durchbricht in einer engen Talspalte den Jura, dann fließt sie bis Lyon (liong)
nach Westen, wo sie ihren größten Nebenfluß die Saüne (ßohn) empfängt. Bei Lyon
sperren ihr die Sevennen den Weg und zwingen sie, sich wieder nach Süden zu wenden.
Im breiten Tale fließt sie nun zwischen den Sevennen und den Alpen hin und mündet
endlich in mehreren seichten Armen in den Löwengolf (Golf du Lyon)- Die Rhone
hat in ihrem Laufe durchweg ein starkes Gefälle, sodaß der Strom zu den reißendsten
Strömen Europas gehört. Für die Schiffahrt hat die Rhone daher nur eine geringe
Bedeutung. — Wiedergabe.
Nebenflüsse der Rhone. Der bedeutendste Nebenfluß der Rhone ist die Saüne.
Bestimme die Quelle, Laufrichtung und Mündung der Saüne! Die Saüne entspringt
auf dem Plateau von L a n g r e s (lang'r), fließt zunächst in südwestlicher, dann in
südlicher Richtung und mündet bei Lyon in die Rhone Ihr wichtigster Zufluß ist der
D o u b s (du), der auf dem Schweizer Jura entspringt. Warum merken wir diesen
Fluß? Weil er durch den Rhein-Rhone-Kanal mit dem Rheine in Verbindung steht.
Von dem Französischen Hochlande erhält die Rhone nur unbedeutende Zuflüsse;
dagegen senden ihr die Alpen bedeutende Nebenflüsse zu. Zeige und nenne diese!
I s e r e (isähr) und D u r a n c e (dürangß). Bestimme die Quelle dieser Flüsse! — Ihre
Täler bilden zum Teile wichtige Verkehrs st raßen über die Alpen (Nachweis!) —
Wiedergabe.
Klima. Infolge der südlichen und geschützten Lage ist das Klima
im Rhonetale mild. Wie ist dies zu erklären? Die hohen Randgebirge
schützen das Tal vor den rauhen Ostwinden, die warmen und feuchten
Südwinde können dagegen in das Land eindringen. Infolgedessen ist der
Sommer lang und heiß, der Winter kurz und mild. Besonders mild
und der Gesundheit dienlich ist das Klima in der Riviera. Hier liegen
die herrlichen Winterkurorte Cannes (kann) und Nizza (zeigend).
Tausende Fremde suchen diese Orte im Winter auf, um Erholung oder
Gesundheit zu finden. Gib an, welche Pflanzen in der Riviera gedeihen!
— Wiedergabe.
Besiedelung und Orte. Was lehrt die Karte von der Besiedelung
der Rhone-Saone-Senke? Die Rhonesenke und die benachbarten Berg-
länder sind ziemlich dicht besiedelt. Weise es nach! Wir finden in diesem
Gebiet, wie die Karte zeigt, eine Anzahl von größeren Städten usw.
Zeige und nenne die wichtigsten! Lyon, Marseille, Toulon, Dijon,
Belsort, Besancon, Nimes, Montpellier, Nizza usw. Bestimme
die Lage der Städte! — Gib an, was dir von diesen Städten bekannt
ist. — Wiedergabe.
x) Es kann hier das 15 qkm große Fürstentum Monaco erwähnt werden. Die
Stadt Monaco hat eine paradiesische Lage auf einem stufenförmig ins Meer vorspringen-
den Felsen; zu erwähnen wäre Monte Carlo mit seinen Spielhöllen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
— 53 —
Bäche und Flüsse verschwinden in unterirdischen Höhlen und Gängen,
treten nach einiger Zeit wieder hervor, um dann wieder zu verschwindend)
— Wiedergabe.
Das Küstengebiet. Das Karstland weist aber auch schöne und
gesegnete Landstriche auf. Diese liegen am Südwestfuße der Karsthoch-
flächen und ziehen sich längs dem Adriatischen Meere hin. Hier ge-
deihen Feigen- und Olivenbäume, Lorbeer- und Maulbeerbäume, und
aus dem dunklen Laube schauen Zitronen und Orangen hervor; ja selbst
Palmen gedeihen hier. Die Weinreben ranken sich an den Bäumen
empor. Zwischen den Baum- und Rebenpflanzungen breiten sich Weizen-,
Mais- und Rübenfelder aus; ja sogar Reisfelder kommen hier vor. —
Wiedergabe.
Klima. Das Klima auf den Hochflächen des Karstlandes ist sehr
rauh. Der rauhe Nordostwind (die Bora) ist dem Pflanzenwuchse
schädlich. Das Küstengebiet hat ein mildes Klima und reiche Nieder-
schlage. Woher kommt dies? Südliche Lage, vor den rauhen Nordost-
winden geschützt usw. — Wiedergabe.
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung des Karst-
landes? Das Land ist sehr schwach besiedelt, die Ortschaften liegen
weit auseinander und sind meistens klein. — Das Küstengebiet ist
dagegen stark bevölkert. Wir finden hier eine Reihe von Ortschaften,
von denen einzelne zu bedeutender Größe gelangt sind. Zeige und
nenne diese Orte! Trieft, Görz, Pola, Fiume. Bestimme die Lage
dieser Orte! Trieft liegt an der Westküste von Jstrien an einer größeren
Bucht, die für die größten Schiffe zugänglich ist. Infolgedessen hat sich
Trieft zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt. Es ist der Sitz des
österreichischen Lloyd (= leud = Dampfschiffahrtsgesellschaft). Taufende
von Schiffen laufen jährlich hier ein und aus. Hier gibt es auch groß-
artige Schiffswerften, wo neue Schiffe gebaut werden, und große Fabrik-
anlagen, in denen allerlei Erzeugnisse hergestellt werden. — Wiedergabe.
Pola. An der Südspitze von Jstrien liegt der Kriegshafen Österreichs
Pola (zeigen!) Görz liegt an einem kleinen Flusse (Jsonzo) und ist
durch ein steiles Gebirge gegen die Bora geschützt. Görz genießt als
Winterkurort einen guten Ruf und wird oft das „österreichische
Nizza" genannt. Fiume ist der zweite Seehafen von Österreich-Ungarn.
Gegenüber der Stadt liegt der herrliche Kurort Abbazia (zeigen!) In
Dalmatien (zeigen!) merken wir die Städte Ragusa und Cattaro,
die als Seehafenstädte stark befestigt sind. Beide Städte liegen sehr
malerisch und haben italienische Bauart. — Wiedergabe.
Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Landesnatur auf die Be-
schästigung der Bewohner! Da dem Boden auf den Hochflächen die
nährkräftige Ackerkrume fehlt, so wird nur wenig Ackerbau getrieben.
Die ausgedehnten Weideflächen haben die Bewohner zur Viehzucht ver-
anlaßt. Die trockenen und mageren Weiden bedingen, daß man besonders
Schafe und Ziegen züchtet. An den sonnigen und geschützten Hängen
*) So fällt die Poik in die Adelsberger Grotte, tritt später als Unz hervor,
verschwindet wieder, kommt endlich als schiffbare L a i b a ch.zum Vorschein und mündet
in die Save.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 131
häufig, und der Witterungswechsel vollzieht sich meist plötzlich. Das
g ü n st i g st e Klima haben die Inseln. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Vertiefung.
1. Wie ist es zu erklären, daß wir auf den Rücken des Bal-
tischen Höhenzuges in Jütland Heiden und Moore antreffen?
Die Gletscher haben beim Abtauen Sandmassen des Landrückens ausgewaschen, west-
wärts geschwemmt und auf seiner westlichen sanften Abdachung abgelagert. Da der
Landrücken eine geringe Steigung im Osten hat, so konnte das Wasser schwer abfließen
und bildete Moore. Dazu kommt noch an einigen Stellen der rötlichbraune und un-
durchlässige Sandstein unter dem Sande.
2. Wie erklärst du dir das Vorhandensein der kleinen
Strandseen an der Westküste? (Siehe Band I. Die Hasse).
3. Woher stammt der rötlichbraune und eisenhaltige Sandstein in
Jütland? Er bildet sich wahrscheinlich durch die Verbindung des Regenwassers mit
dem eisenhaltigen Sande.
4. Wie kommt es, daßdänemark so sruchtbarenboden auf-
weist? Der Boden besteht zum Teile aus Schwemmland — die Gletscher haben ausgedehnte
Lehmschichten hier abgesetzt, die fruchtbar sind — erhöht wird die Fruchtbarkeit durch
das milde Klima des Landes. Auf der dänischen Inselwelt sallen reiche Niederschläge.
5. Warum wird diewestküste Jütlands „die eiserne Küste"
genannt?
6. Warum führt die Nordspitze Jütlands die Bezeichnung
„der Kirchhof der See"? Tausende von großen und kleinen Schiffen sind hier
zu Grunde, und viele Menschen und kostbare Waren, die einen Wert von mehreren
100 Millionen Mark hatten, find hier verloren gegangen usw.
7. Inwiefern ist Dänemarks Herrschaft über den Verkehr zwischen
Nord -und Ostsee durch den Kaiser Wilhelms-Kanal geschmälert worden?
8. Warum konnte Dänemark die erworbene Machtstellung
nicht behaupten? Das Land war zu klein, um sich größere Massen auf die Dauer
angliedern zu können — Mangel an Bodenschätzen — Abgeschlossenheit vom Weltmeere —
Gefährlichkeit seiner Zugangsstraßen, Mangel an schiffbaren Flüssen usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Das Volkstum Dänemarks.
Abstammung und Konfession. Die Bevölkerung des dänischen
Hauptlandes besteht zu 98°/» aus Dänen (Skandinaviern) zu 14/a°/o
aus Deutschen. Die Dänen sind aus Sachsen, Friesen und Goten
zusammengeschmolzen'). Dieselbe Einheitlichkeit wie in der Abstammung
finden wir auch in der Konfession der Bewohner. Fast alle Bewohner
gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Katholiken
(6 000) und Juden (3 500) gibt es nur wenige. — Wiedergabe.
Charakter und Mundart. Die Unterschiede zwischen den Jüten
und Jnseldänen sind nach Charakter und Mundart sehr groß. Die
Jüten sind von hoher, schlanker Gestalt und durchweg noch länger als
der schlanke Friese. Sie haben blondes Haar und blaue Augen, find
langsam und bedächtig, aber fleißig, klug und sehr tapfer. — Die Küsten-
bewohner und die Jnseldänen sind dagegen von mittlerem oder
kleinem Bau. Sie haben meist dunkles Haar und tiefliegende, blitzende
Augen. Körperlich sind sie leicht und sehr beweglich, sebstbewnßt und
reizbar. Rascher Entschluß und kühner Mut ist ihnen eigen. Wegen
ihrer körperlichen und geistigen Beweglichkeit hat man sie auch
die „Franzosen des Nordens" genannt. — Wiedergabe.
*) Die Dänen rühmen sich gern gotischer Abstammung.
9*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Moore Jütlands Dänemarks Dänemarks
Extrahierte Ortsnamen: Jütland Nord Ostsee Sachsen
— 164 —
Die Westküste ist also reich an landschaftlichen Schönheiten mancher
Art. Die Berge, von denen viele mit Eis und Schnee bedeckt sind, treten dicht an
das Meer hinan und fallen steil herab. Nirgends auf unserm Erdteil zeigt sich ein
unentwirrbares Gemisch von Fels und Wasser in solcher Ausdehnung und
Mächtigkeit wie an der Westküste Skandinaviens. Neben diesen Landschaften von un-
beschreiblicher Erhabenheit breiten sich auch anmutige, liebliche Gebiete aus. Darum
wird die norwegische Küste alljährlich immer mehr von Fremden aufgesucht. Die Zahl
derselben hat sich vermehrt, seit Kaiser Wilhelm Ii. diese Gebiete zum Ziel seiner
Nordlandfahrten erwählt hat. — Wiedergabe.
Die schwedische Küste. Die schwedische Küste ist viel einfacher ge-
staltet als die norwegische. Sie ist zwar auch felsig, liegt aber niedrig
und ist weniger zerrissen. Eigentliche Fjorde kommen kaum vor. Der
Mälarsee (zeigen!) könnte, wenn er nicht Süßwasser hätte, immerhin
als solcher gelten. Die felsigen Schären fehlen aber auch hier nicht.
Sie begleiten die Küste in ganzen Schwärmen und haben hier die gleiche
Bedeutung wie in Norwegen. An manchen Stellen ragen sie aus dem
Meere so zahlreich hervor wie die Kräuter aus der Wiese. Bei den
Alandsinseln (zeigen!) bilden sie förmlich eine Brücke nach Finnland
hinüber. Der nördliche Teil der schwedischen Küste ist rauh und un-
wirtlich. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie kommt es, daß im Norden Europas sich eine so große
Halbinsel findet? Skandinavien hing früher mit dem Festlande zusammen. Das
ganze weite Gebiet, das jetzt von Nordsee, Skager Rak, Kattegat, Sund und Ostsee
bedeckt wird, war einst festes Land. Durch Einsturz senkte sich das Land, nur
Skandinavien und die dänische Inselwelt blieben stehen usw.
2. Ist die unmittelbare Verbindung mit Rußland für die Halb-
insel von Bedeutung? Nein, denn jene Gebiete sind rauh, unwirtlich, unfruchtbar
und ganz spärlich bevölkert. Viel vorteilhafter ist Skandinaviens Lage zu den nach
Westen und Südosten liegenden Ländern- Diesen kehrt es gleichsam sein Antlitz zu;
mit diesen ist es schon früh in Beziehung getreten.
3. Weise nach, daß Skandinavien mit den West- und Südwest-
ländern Europas schon früh in Beziehung getreten ist! Von Süden her
drangen die heutigen germanischen Bewohner der Halbinsel und verdrängten die
mongolischen Ureinwohner nach Norden. Als dann die germanische Bevölkerung selbst
groß und mächtig geworden war, da lenkte sie ihren Blick wiederum nach Süden und>
Südwesten, um hier Eroberungen zu machen.
4^ Wie mögen die zahlreichen Fjorde entstanden sein? Die Fjorde
sind ehemalige Flußtäler; sie sind von den vorzeitlichen Gewässern ausgenagt worden;
auch die vorzeitlichen Gletscher haben an ihrer Bildung mitgewirkt.
5. Wie kommt es, daß der norwegischen Küste so zahllose
Inseln vorgelagert sind? Die Klippeninseln sind durch die Brandung des
Meeres entstanden, indem die mächtigen Meereswogen in die Spalten und Risse der
Felsen mit Kraft eindrangen und gewaltige Felsmaffen losrissen.
6. Welche hohe Bedeutung haben diese Felseninseln? Sie sind
die Sturm- und Wellenbrecher — schützen die Fjorde vor den hohen Meereswogen —
erschweren fremden Schiffen die Einfahrt in die Fjorde.
7. Weise nach, daß durch die eigenartige Küstengliederung de&
Landes die Schiffahrt begünstigt wurde! Die Bewohner konnten in den
geschützten Buchten die Schiffahrt erlernen; ihr Mut wurde durch das stürmische Meer
und das Jnfelgewirr gestählt, sie lernten die Bedeutung des Windes für ihre Segel-
fahrzeuge kennen usw.
8. Wie kommt es, daß in den Tälern der Fjorde noch Obst und-
Getreide gedeiht? Mildes Klima — erzeugt durch den Golfstrom, der an der
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Westküste_Skandinaviens Norwegen Finnland Europas Skandinavien Nordsee Skandinavien Skandinaviens Skandinavien Europas
— 169 —
2. Warum führt der südliche Teil des skandinavischen Gebirgs-
landes die Bezeichnung „Skandinavische Alpen"? Dieser Teil hat Alpen-
charakter — die großen Schneefelder und Gletscher, die zahlreichen Seen und Wasser-
fälle. die weiten Weideflächen und die Kühnheit der Gebirgsformen usw. erinnern an
das Alpengebirge.
3. Wodurch unterscheiden sich die S kandinavischen Alpen von dem
Alpengebiet? Durch die Höhe der Alpenkämme (bedeutender als die der Fjelde);
die zahlreichen Längs- und Quertäler; die vielen Pässe fehlen den Kjelden;
wenige Straßen und nur 2 Eisenbahnen führen über die Skandinavischen Alpen:
die Fjelden haben bei allem Wasserreichtum nur kurze Flüsse, die Alpen bilden ein
Quellgebiet der bedeutendsten Ströme Mitteleuropas (Nachweis!).
4.Warum sinddie Höhendes skandinavischen Gebirgslandes ohne
Baumwuchs? Das Klima und der Boden sind dem Baumwuchs hinderlich; das
Klima ist rauh und kalt, der Boden ist felsig; große Flächen des Landes sind unter
Schnee und Eis begraben oder mit Moor bedeckt usw.
6. Wie kommt es, daß die Hochflächen oft ohne Graswuchs sind?
Die Gletscher haben das fruchtbare Erdreich abgetragen, es sind nur nackte Felsen vor-
handen — ausgedehnte Moore usw.
6. Wodurch wird das Klima der Westküste Skandinaviens beein-
flußt? Durch den Golfstrom —die tiefeingeschnittenen Fjorde — die vorherrschenden
Westwinde.
7. Wie kommt es, daß trotz der Nähe des Golfstromes das Klima
auf dem Gebirgslande rauh und kalt ist? Das Gebirgsland steigt aus dem
Meere und den Fjorden schroff empor — wegen der Steilheit der Felswände kann die
vom Meere aufsteigende warme Luft ihren Einfluß auf die Hochflächen im Innern nicht
ausüben
8. Woher hat die Strömung den Namen „Golfstrom"? Man nimmt
an, daß der Golfstrom in einer Meeresbucht Amerikas — dem Golf von Mexiko —
entsteht.
9. Hat der Golfstrom nur für Skandinavien Bedeutung? Auch die
Küsten Englands, Irlands, Frankreichs usw. (zeigen!) haben bedeutenden Nutzen von
seiner Wärme.
10. Wie ist die Entstehung der Moorflächen des Gebirgslandes zu
erküren? Die Hochflächen sind ziemlich eben — die reichen Niederschläge führen dem
Boden viel Wasser zu — infolge der geringen Neigung des Bodens ist der Abfluß des
Bodens erschwert — der Boden versumpft allmählich (Vgl. Rhön, Hohes Venn usw.).
Zusammenfassung und Einprägung.
Das schwedische Tief- und Terrassenland.
Hehrxiel: Wir betrachten nun den südöstlichen Teil der Halb-
insel — das schwedische Tief- und Terrassenland.
Ausdehnung und Gliederung. Der südöstliche Teil Skandinaviens,
der sich zwischen Ostsee, Sund und Kattegat ausbreitet, ist ein weites
Tief- und Hügelland. Dasselbe zieht sich als schmaler Streifen auch
noch westwärts bis über den Kristiania-Fjord hinaus, während es
nach Norden hin die Küste der Ostsee begleitet. Durch die große Seen-
senke (zeigen!) wird es in zwei verschieden geartete Teile geteilt,
nämlich in das schwedische Terrassenland oder Nord- und Mittel-
schweden und in das schwedische Tiefland oder Süd-Schweden
(zeigen!). — Wiedergabe.
a) Das schwedische Terrassenland. Den Ostabfall des fkandina-
vischen Gebirgslandes nennt man das schwedische Terrassen- oder Stufen-
land (zeigen!). Diese Abdachung vollzieht sich zum Teile in Stufen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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noch den Kanal, der den Wettersee mit der Ostsee verbindet; es ist dies der Motala-
Kanal (zeigen!). Durch diese Kanäle steht die Ostsee mit der Nordsee in Verbindung.
Fahre aus der Ostsee in die Nordsee! (Motala-Kanal, Wettersee, Göta-Kanal, Wenersee,
Trollhätta-Kanal, Göta-Els). — Wiedergabe.
Klima. Anders als das Klima der Westküste gestaltet sich dasjenige des
schwedischen Stufenlandes. Schweden hat ein ausgeprägtes Binnenklima mit
eisigen Wintern, besonders im Norden. Der Bottnische Meerbusen ist 5 Monate lang
mit Eis bedeckt. Die Sommer sind kurz und warm; die Übergangsjahreszeiten Frühling
und Herbst fehlen. Dieser schroffe Wechsel ist dem Gedeihen des Getreides hinderlich.
Auch sind die Sommer viel zu kurz, so daß das Getreide nicht zur Reife gelangen
kann. Der südliche Teil Schwedens und Norwegens (Linie Stavanger - Gefle
(— jewle) gehört der Zone der gemischten Wälder an, die von ausgedehnten
Ackerbauflächen unterbrochen werden. Nord - und Mittel-Schweden ist das Gebiet
gewaltiger Nadelholz - und Birkenwaldungen. — In den Wäldern
hausen Bären, Füchse, Luchse, Wölfe, Vielfraße und Lemminge; zuweilen trifft man
große Rudel von Renntieren an- — Das mild est e Klima hat die Landschaft
Schonen (zeigen!); hier gedeihen sogar die Maulbeerbäume und edle Kastanien. —
Wiedergabe.
Besiedelung. Schließe aus der Lage und Bodengestaltung auf die
Besiedelung a) des nördlichen — b) des südlichen Stufenlandes Schwedens!
Der nördliche Teil des Stufenlandes ist sehr schwach besiedelt.
Größere Ansiedelungen finden sich nur an den Flüssen und an der
Küste. Die bedeutendsten Orte sind Haparanda, Gellivare und
Umea (zeigen!) Bestimme die Lage dieser Orte. Die Bewohner der
nördlichsten Gegenden treiben ein Nomadenleben. Sie ziehen
mit ihren Renntierherden durch das Land. Wenn der Sommer kommt,
ziehen sie nach Norden, während sie bei Eintritt des Winters wieder
südwärts wandern (warum?). — Wiedergabe.
Der südliche Teil Schwedens ist ziemlich dicht besiedelt.
Hier finden sich nicht bloß zahlreiche Dörfer und Städte, sondern auch
einige Großstädte, wie Stockholm und Göteborg. Bestimme
die Lage der beiden Städte! — Außerdem merken wir die Bergwerk-
städte Falun, Sala und Dannemora, die alte Hauptstadt des Landes
Upsala (— üpsala) und die Handelsstadt Malmö auf Schonen (zeigen!).
Bestimme die Lage dieser Städte! — Gib an, was dir von diesen
Städten bekannt ist! — Wiedergabe.
Erwerbsverhältnisse. Gib an, womit sich die Bewohner a) des
Stufenlandes — d) des Tie fl an d es beschäftigen. Im hohen
Norden beschäftigen sich die Bewohner mit Jagd auf Pelztiere
(nennen!) und mit Renntierzucht. Die ausgedehnten Waldungen
Mittel-Schwedens liefern reiche Holzschätze, die in mannig-
fachster Weise verwertet werden. Auch die Viehzucht kann hier in-
folge des Wiesenreichtums in großem Umfange betrieben werden. Die
zahlreichen Steinbrüche liefern wertvolle Steine, besonders Granit
und Marmor. — Das südliche Terrassenland ist reich an
Bodenschätzen, namentlich an Erzen. Hier wird darum Bergbau
betrieben, der eine reiche Ausbeute an Kupfer, Silber und Eisen
liefert. Berühmt sind die Kupferbergwerke von Falun, die Blei- und
Silberbergwerke von Sala und die Eisengruben von D a n n e m o r a.
Berühmt sind auch die unerschöpflichen Eisenlager von Gellivare im
nördlichen Schweden. Industrie finden wir nur in Süd-Schweden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
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und Andalusisches Scheidegebirge- Welches die Nordwinde? Kantabrisches Gebirge.
Selbst die vom Ostwinde getriebenen Regenwolken können nicht ins Innere gelangen,
da das Iberische Scheidegebirge ihnen den Einzug verwehrt. — Die andere Ursache
ist in der Ab Holzung der Wälder zu suchen. Da der Wald früher ohne alle
Aufsicht und Pflege war, so wurde er von den Bergleuten (der Blei- und Quecksilber-
bergwerke) in der unverantwortlichsten Weise verwüstet. Seitdem aber die Berge ent-
waldet sind, sind die Bäche versiegt, und der Boden hat sich vielfach in Staub verwandelt.
3. Warum ist die Kastilische Hochebene so gering besiedelt? Die
Erwerbsverhältnissse sind auf der Hochebene sehr ungünstig; der Verkehr ist
infolge der schluchtenartigen Täler und der weiten Steppen sehr erschwert; das Klima
ist ungesund; die weiten Flächen sind infolge der herrschenden Regenarmut nicht zum
Ackerbau geeignet; die sengende Glut des Sommers und die strenge Kälte
des Winters ist dem Baumwuchse hinderlich, daher ist die Hochebene waldarm.
4. Inwiefern haben die Ströme der Pyrenäen-Halbinsel keine Be-
deutung für den Verkehr?
5. Warum finden wir am Unterlaufe des Guadalquivir keine großen
Orte? Im Unterlaufe teilt sich der Guadalquivir in mehrere Arme, zwischen denen
sich ein weites Sumpfgebiet ausbreitet.
6. Welche Aufgabe erwächst der Pyrenäen-Halbinsel aus ihrer Lage?
Sie liegt zwischen Westeuropa und Afrika und bildet somit eine bequeme Verbindung
zwischen diesen Erdteilen. Im Mittelalter ist diese Halbinsel von verschiedenen Völkern
(Arabern, Vandalen usw.) als Brücke benutzt worden usw.
7. Warum bildet die Pyrenäen-Halbinsel heute kein Durchgangs-
land für den Weltverkehr?
8. Welchen Weg nimmt ein deutscher Dampfer, der von Hamburg
a) nach Lissabon — b) nach Malaga — c) nach Barcelona fahren will?
9. Wie wirst du zu Lande von Berlin a) nach Lissabon — b) nach
Madrid — c) nach Valencia fahren?
Natürliche Landschaften'). Daß die Pyrenäen-Halbinsel von
ihrer Machtstellung; und Bedeutung herabgesunken ist, liegtauch
in der Zersplitterung des Landes in eine Anzahl von besonderen
Landschaften. Die bedeutendsten und wichtigsten wollen wir jetzt kennen
lernen.
1. Das Gebiet der Pyrenäen (der Norden und Nordwesten).
Kehrziel: Wir betrachten zuerst das Gebiet der Pyrenäen.
Lage, Ausdehnung und Name. Zeige die Pyrenäen! Bestimme
die Lage des Gebirges! Es trennt die Halbinsel von Frankreich — im
nordöstlichen Teile der Halbinsel. Gib die Ausdehnung der Pyrenäen
an! Zwischen dem Mittelmeer und dem Golf von Biscaya. Die Pyrenäen
sind ungefähr so lang, wie die Strecke von Berlin nach Frankfurt a. M.
(490 Kilometer lang — Ausmessen lassen!) — Woher der Name Pyre-
näen? Diesen Namen hat das Gebirge von seinen dunklen, steilen,
daher meist schneefreien Hochgipfeln^).
Höhe und Einteilung. Was lehrt die Karte über die Höhe der
Pyrenäen? Bedeutend. Wo erreichen die Pyrenäen ihre größte Höhe?
In der Mitte. Hier steigen sie in der Malad ettagruppe^) bis zu
einer Höhe von 3400 in empor. Am niedrigsten sind sie in ihrem
westlichen Teile. — Wenngleich die Pyrenäen in ihrer ganzen
*) In einfachen Schulen gar nicht oder doch nur in einem sehr beschränkten Maßstabe.
2) Vom keltischen Byrin nere, d. i. dunkles Steilgebirge.
a) Die höchsten Erhebungen sind Mont Perdu (3350 in) und die Maladetta-
gruppe (die Verfluchte) mit dem 3400 m hohen Pic d'anito.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Kehrziel Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Nordwinde Kastilische_Hochebene Westeuropa Afrika Hamburg Lissabon Malaga Barcelona Berlin Lissabon Madrid Valencia Frankreich Berlin Frankfurt_a._M. Malad
— 227 —
oft bis 40 Grad Celsius. Der glühenden Hitze am Tage folgt zu-
weilen empfindliche Kühle in der Nacht. Der Winter bringt oft Eis-
und Schneebildung. Schließe aus der Bewässerung und dem Klima
auf die Bodenfruchtbarkeit des Hochlandes! Die weiten Flächen des Hoch-
landes sind infolge der herrschenden Regenarmut nicht zum Ackerbau
geeignet. Die sengende Hitze des Sommers und die strenge Kälte des
Winters ist dem Pflanzenwuchs hinderlich. Das Hochland ist zum größten
Teile waldarm. Es bildet ein Steppenland, das mit hartem
Grase, Heidekraut, Ginster und Halbsträuchern bewachsen ist.
Vergebens schaut hier der Wanderer nach einem Walde oder nach einem
freundlichen Dorfe. Vor seinen Blicken breiten sich unendlich scheinende,
sonnenverbannte Flächen aus, auf denen nur selten ein Baum, ein Tier
oder ein Mensch zu erblicken ist. — Jedoch ist nicht das ganze Hochland
so öde und baumlos. Wir treffen hier auch einige fruchtbare und an-
mutige Landschaften an, wo der Boden Weizen, Gerste und Erbsen
trägt. Solche fruchtbare Gebiete sind nur da zu finden, wo genügende
Bewässerung vorhanden ist. Stellenweise hat man die öde Hochebene
durch künstliche Bewässerung in fruchtbare Getreidefelder um-
gewandelt. Durch Schöpfräder wird das Wasser aus den tiefen Tälern
in die Höhe gehoben und dadurch dem Boden die nötige Feuchtigkeit zuge-
führt. Schildere a) das Klima — b) die Fruchtbarkeit des Hochlandes! —
Besiedelung und Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Boden-
befchaffenheit des Hochlandes auf dessen Besiedelung! Spärlich be-
bevölkert. Woher erklärt sich die geringe Besiedelung des Hochlandes?
Unfruchtbarkeit des Landes, geringen Verkehr. Ferner trägt auch das
ungesunde Klima viel dazu bei; es gibt hier viel mehr Lungen- und
Halskranke als in jedem andern Lande. Woraus erkennst du auf der
Karte, daß das Hochland nur spärlich bevölkert ist? Mangel an großen
Städten. Zeige und nenne die große Stadt, die auf dem Hochlande
liegt! Madrid. Dies ist die Hauptstadt von Spanien. Madrid liegt
in reizloser, einförmiger Umgebung an einem Nebenflusse des Tajo (Manzanares)^).
Die Stadt hat unter den klimatischen Gegensätzen sehr zu leiden. Ein spanisches
Sprichwort sagt: „Madrid hat drei Monate Winter und neun Monate
Hölle." Die Stadt zählt über Va Mill. Einwohner (540000). Wie ist es zu er-
klären, daß Madrid sich zu solcher Größe entwickelt hat? Hauptstadt des Landes,
liegt an dem Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrs st raßen usw. Nach allen
Richtungen führen von hier aus Eisenbahnen. Infolge der guten Verbindungen stehen
in der Stadt Handel und Verkehr in hoher Blüte. Wegen der großen Hitze
im Sommer herrscht nur am Abend in der Stadt reges Leben. Die Geschäfte und Läden
werden dann geöffnet, und die schönen schattigen Promenaden füllen sich mit Spazier-
gängern. Madrid ist eine Stadt wertvoller Kunstsammlungen. Das Museum
(Prado-Museum) birgt an 2000 Gemälde, fast lauter Meisterwerke. Südlich von Madrid
liegt im Tajotale die freundliche Sommerresidenz des spanischen Hofes Aranjuez
(Aranchueß). Beschreibe die Stadt Madrid! — Wir merken auf dem Hochlande noch
die Stadt Toledo. Bestimme die Lage der Stadt! Am Tajo. Diese Stadt ist reich
an herrlichen Baudenkmälern und war früher die Residenz maurischer
und spanischer Könige. Toledo ist ferner eine bedeutende Fabrik st ad t.
Hier wird zum Teile das Eisen Spaniens zu allerlei Eisen- und Stahlwaren, z. B.
zu schönen Handwaffen verarbeitet. Die Klingen von Toledo genießen überall einen
*) Der Manzanöres wird der -gelehrte Fluß" genannt, weil er regelmäßig
Sommerferien hält, d. h. im Sommer austrocknet.
15*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Toledo Toledo Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Spanien Madrid Madrid Madrid Prado-Museum Madrid Madrid Spaniens